Wenn ein Verlust die Kindheit prägt – über Schmerz, Bindung und unerfüllte Träume

Der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt Spuren, die oft tiefer gehen, als Worte ausdrücken können. Besonders, wenn dieser Verlust in der eigenen Kindheit passiert – so wie bei meiner Kundin, deren kleiner Bruder im Alter von nur drei Jahren verstarb.
Sie selbst war noch ein Kind, noch nicht bereit, die Welt und den Schmerz, der plötzlich in ihre Familie eingezogen war, zu verstehen.

In einer solchen Situation bleibt Kinderseelen oft nur ein Beobachten, ein Leise-Sein,
ein Versuch, den Schmerz der Eltern nicht noch größer zu machen. Viele Kinder fühlen sich verantwortlich, spüren intuitiv die Traurigkeit um sich herum und versuchen, diese durch ihre stille, unauffällige Art auszugleichen. Auch meine Kundin übernahm damals diese Rolle.
Sie wollte die Wunden ihrer Eltern nicht berühren, versuchte zu heilen,
wollte stark sein, obwohl sie selbst zerbrach – innerlich, leise, unbemerkt.

Doch der Schmerz, den sie selbst fühlte, war nicht weniger real. Sie musste den Verlust verarbeiten, während sie gleichzeitig die Trauer ihrer Eltern miterlebte. Kurze Zeit später kam noch eine weitere Wunde hinzu: Sie zogen weg, um ein loslösen vom Schmerz zu erleichtern. Damit verlor sie nicht nur ihre vertraute Umgebung, sondern auch ihre Freundinnen, ihren Halt, ihr kleines Sicherheitsnetz. Ein Kind, das schon so viel verloren hatte, stand plötzlich noch einmal allein da – mit Erinnerungen, die nicht verschwanden, und der Angst, im nächsten Moment wieder jemanden zu verlieren.

Heute spürt sie die Auswirkungen dieser frühen Erfahrungen noch immer. Bindungen fallen ihr schwer, Nähe und Vertrauen sind oft mit innerer Unsicherheit verbunden. Der Wunsch nach eigenen Kindern, der wie selbstverständlich auftauchte, konnte nie erfüllt werden – der tief eingespeiste Schmerz über den Verlust, die ständige Angst, erneut zu verlieren, hat diesen Traum blockiert. Die Verlustangst ist nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern eine Barriere, die die Gegenwart beeinflusst.

Es ist wichtig, diese Geschichte zu erzählen – und anzuerkennen, dass der Schmerz, den wir in der Kindheit erfahren, lange nachwirken kann.
Doch genauso wichtig ist es, Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln:
für das kleine Kind, das still war, um zu schützen;
für die Jugendliche, die sich von Freundinnen trennen musste;
für die Erwachsene, die heute nach Bindung und Erfüllung strebt.

Was sich in der Coaching-Stunde verändert hat

In dieser Stunde konnte meine Kundin zum ersten Mal bewusst anerkennen, dass ihr Schmerz real und berechtigt ist – sowohl der Verlust ihres Bruders als auch die Trauer über die Auswirkungen auf ihr eigenes Leben. Sie spürte, dass es nicht ihre Aufgabe war, die Wunden ihrer Eltern zu tragen, und dass ihr eigenes kleines Kind damals nicht allein hätte bleiben sollen.

Durch das Gespräch konnte sie sich mitfühlend mit ihrem jüngeren Ich verbinden und erkennen, wie sehr die frühen Verluste ihre heutigen Bindungen und ihren unerfüllten Kinderwunsch geprägt haben. Dieses Bewusstsein brachte ihr Erleichterung und Entlastung: Sie muss ihre Vergangenheit nicht länger unbewusst „kompensieren“ oder Schuldgefühle tragen.

Am Ende der Stunde spürte sie erste Hoffnung, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume ernst nehmen darf – ohne von alten Verlustängsten blockiert zu werden. Es war ein Schritt hin zu Selbstmitgefühl, Selbstanerkennung und dem Öffnen für Nähe und Bindung, auch wenn der Weg noch weitergeht.

Heilung beginnt, wenn wir uns erlauben, den Schmerz zu fühlen, ihn anzuerkennen, aber ihn nicht unser ganzes Leben bestimmen lassen. In der Anerkennung unserer eigenen Verletzlichkeit liegt die Möglichkeit, echte Nähe, echte Bindung und vielleicht eines Tages sogar die Erfüllung eines lang gehegten Traums zu finden.

Anette Heimsch

🌿 LEBENimWANDEL.coaching – Traumasensibles Coaching | EMDR | Energiearbeit

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